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10 Mythen und Fehler beim Bau einer Gesangskabine!

Schaumstoff

Ein gerade von Laien gern in Übermaß genutztes Akustikmodul: Pyramiden-Schaumstoff

Im Folgenden finden Sie eine einfache, praktische Anleitung zum Bau einer Gesangskabine. Dabei geht es mir nicht darum, DIE absolute Anleitung für Sie zu erstellen (dazu müsste man Ihre persönlichen Raumbedingungen usw. kennen), sondern vielmehr darum, Sie vor typischen Fehlern zu bewahren. Nicht zuletzt aufgrund der Anhäufung WIRKLICH schlechter Anleitungen zum Bau einer Aufnahmekabine im Internet.

Vermeiden Sie nachfolgend aufgeführte Fehler und halten Sie sich an die Zusatz-Tipps unten! Dann werden Sie schon bald eine Gesangskabine haben, die professionelle Aufnahmequalität ermöglicht.


10 Mythen und Fehler beim Bau einer Gesangskabine

1. Eine zu kleine Kabine!

Den Fehler hatte ich damals bei meiner Kabine im Homestudio auch gemacht; Vielleicht wollen Sie im Moment tatsächlich nur Gesang aufnehmen, gegebenenfalls noch Gitarre oder Ähnliches. Aber glauben Sie mir: Irgendwann wird’s nicht mehr reichen! Ihre Ansprüche steigen und Sie wollen bei der nächsten Produktion kein VST-Klavier mehr, sondern ein echtes! Das passt aber nicht in die Kabine. Genauso wenig wie der Chor, den Sie gerne einladen würden. Planen Sie also lieber etwas größer als zu klein! (Sollte Ihr Raum das nicht hergeben, zeige ich Ihnen unten noch eine Alternative auf.)

2. Keine Fenster!

Sichtkontakt zwischen Sänger und Techniker ist das A und O! Ich kenne zwar Profis, die keine Sichtmöglichkeit zum Aufnahmeraum haben, aber die nehmen in der Regel mit erfahrenen Künstlern auf, die das wenig stört. Stellen Sie mal das talentierte, aber schüchterne Mädchen zum Einsingen Ihres Refrains in einen kahlen Raum ohne Sichtverbindung und motivieren Sie diese dann schön kräftig zu singen. Das ist wirklich schwierig…

audio-wissen

Es muss kein Glasfenster sein. Holen Sie sich Plexi-Glas, das kriegt man günstig im Internet oder auch entsprechend zugeschnitten im Baumarkt. Und wenn Sie das Fenster anbringen, dann möglichst nicht parallel zur Wand gegenüber, sondern leicht schräg angewinkelt! So verhindern Sie, dass die Reflexionen zwischen der Scheibe und der Wand gegenüber knallhart hin und her flattern. Sie werden dann mehr gestreut. Das ist auch der nächste Punkt…

3. Parallele Wände!

Bauen Sie Ihre Kabine am besten so, dass sich keine Wände parallel gegenüberstehen! So wird der Hall immer wieder in eine andere Richtung gelenkt, sprich im Raum verstreut, statt zwischen zwei parallelen Wänden hart hin und her zu prallen.

4. Nur Pyramidenschaum!

Das ist in meinen Augen einer der absolut schlimmsten Fehler. Stolz haben einige Heimproduzenten mir schon ihre Gesangskabine gezeigt: Jede Wand plus die Decke komplett mit dünnem Pyramidenschaum ausgekleidet! Wenn man darin spricht, hat man das Gefühl, man braucht den nächstmöglichen Termin beim Ohrenarzt! Der Sound ist absolut dumpf, die Höhen sind komplett weg, der Bass aber praktisch vollständig erhalten! Der wird von dünnem Pyramidenschaum nämlich nicht absorbiert.

Hierzu brauchen Sie dickeres Material, im Idealfall möglichst dicke (mindestens 10, besser 14cm) Breitband Absorber! Alternativ (falls Sie vielleicht auch schon Basotect-Platten oder dergleichen besitzen) können Sie auch mehrere, dünnere Absorber übereinander legen, bis die gewünschte Dicke errreicht ist. Es sollten, wie gesagt, schon 14cm sein. Nur dann wird auch genug in den unteren Mitten abgefangen. Den Rest macht ggf. das Low-Cut-Filter am Mikrofon, das Low-Cut am Pre-Amp und jenes, das Sie in Ihrem Sequenzerprogramm auf der Aufnahmespur schalten.

Browne Raumakustik Module

Nur Pyramidenschaum zu verwenden gleicht einer soundtechnischen Katastrophe! Da ist es sogar besser, akustisch gar nichts zu machen!

Kleiden Sie mit den Absorbern aber nicht alles vollständig aus, sondern halten Sie sich an die Faustregel: Maximal 50% der Flächen behandeln! Bei gegenüberliegenden Wänden (die es in Ihrem Raum aber hoffentlich nicht gibt, zumindest sollten sie nicht exakt parallel gegenüber liegen) können Sie z.B. eine Wand behandeln und die andere bleibt “nackt”! Sonst wird zuviel absorbiert und der Sound zu unnatürlich!

Das ist dann so ein Mittelweg, der bei den meisten Signalen ganz gut funktioniert. Gesang kann theoretisch noch trockener aufgenommen werden, Klaviere, Gitarren etc. dagegen vertragen auch mehr Hall (mehr zu diesem Thema HIER). Aber den kann man sonst hinterher am Rechner per Effekt hinzufügen.

5. Gar kein Nachhall!

Dieser Punkt ist stark mit dem Vorigen verknüpft: Wirkt der Klang nicht nur völlig hallfrei, sondern regelrecht schon komisch und unnatürlich fremd, so dass Druck auf den Ohren entsteht, dann haben Sie zuviel absorbiert! Es sollte zwar generell angestrebt werden, wenig Nachhall zu haben, jedoch sollte es noch natürlich klingen! Unnatürlicher Klang ist immer schlecht – egal wie viel künstlichen Hall Sie anschließend mit dem Computer wieder draufgeben…

6. Viel Geld ausgeben!

Das kann gut sein, wenn man’s hat, muss aber nicht zwingend sein. Handeln Sie Ihrer Situation und Ihren Zielen entsprechend. Möglichkeiten um Geld zu sparen: Bauen Sie Ihre Wände aus Spanplatten oder Gipskartonplatten. Der Schall wird zwar von so einer Wand nicht komplett isoliert, sprich auch außerhalb der Kabine wird er leise hörbar sein, jedoch erfordert eine völlige Schallisolierung sehr aufwendige und teure Maßnahmen, die für den durchschnittlichen Homerecorder einfach übertrieben wären.

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Plexi-Glas gibt es teilweise als Restposten im Baumarkt, oder Sie durchforsten das Internet. Als Tür schneiden Sie ein entsprechendes Loch in eine der Spanholz-Wände und verwenden den so gewonnenen Ausschnitt als Tür. Einfach Scharnier und Türgriff dran! Vielmehr brauchen Sie gar nicht. Das meiste Geld wird so wahrscheinlich für die akustischen Maßnahmen draufgehen. Aber auf die können Sie kaum verzichten.

7. Kabine im Keller!

Genauso schlimm: in einem komplett gefliestem Raum. Ein Aufnahmeraum sollte von vornherein zumindest schon über einige Mindestbedingungen in Sachen Akustik verfügen, wie sie etwa ein normaler Wohnraum bietet. Räume mit ungewohntem oder schlechtem Klang lassen sich wesentlich schwerer herrichten (wenn es in den meisten Fällen auch nicht unmöglich ist)! Tapeten, Teppiche etc. tragen im Gegensatz zu kahlen Wänden/Böden/Fliesen bereits zu einem verbessertem Klang bei!

8. 100% Eigenbau!

Sind Sie Musiker oder Handwerker? Wenn Sie eher Musiker sind und kein richtiges Händchen für’s Heimwerkeln haben, dann holen Sie sich unbedingt jemanden dazu, der was davon versteht! Davon abgesehen, dass Sie sich viel Stress ersparen, vermeiden Sie außerdem, dass Sie das unter dem nächsten Punkt Beschriebene erhalten…

9. Eine hässliche Aufnahmekabine!

Klingt unerheblich, aber gerade wenn die Kabine noch Teil eines Wohnraums oder Ihres Studios ist, kann das ein echter Motivationskiller sein! Ein grundsätzliches Wohlbefinden trägt maßgeblich zu Ihrer Arbeitsleistung bei. Das wird oft unterschätzt! Wenn Sie eine Kabine haben, die nicht nur zweckgemäß, sondern auch – zumindest halbwegs – schön ist, halten Sie sich auch gern länger dort auf und sind motivierter!

10. Decke und Boden nicht behandeln!

Browne Breitband Absorber RaumakustikSie sollten mindestens einen dicken Teppich auf dem Boden haben, keinen nackten Holzboden. Außerdem sollten Sie die Decke im Idealfall ebenso wenig parallel zum Boden gestalten wie auch die Wände zueinander nicht parallel sein sollten. Bringen Sie die Decke auch nicht zu tief an und kalkulieren Sie ggf. noch etwas Platz für Absorber mit ein.

Mein bisher größter Kunde war übrigens ein 2m großer und fast ebenso breiter American-Football-Spieler…

Zusatz-Tipps!

Perfekt sind natürlich zwei nebeneinander liegende Räume, die Sie mittels entsprechendem Wand-Durchbruch und anschließendem Einbau eines Fensters sichttechnisch verbinden. Dabei sollte es keine gemeinsame Tür geben, sondern die Türen der beiden Räume führen auf einen gemeinsamen Flur. Wenn Sie über einen solchen Aufnahmeraum verfügen, haben Sie in der Regel lediglich das “Problem”, dass dieser relativ groß ist. Größere Räume sind unberechenbarer als kleine und verursachen naturgemäß einen volleren Hall. Auch ist es teurer, diese herzurichten, da Sie mehr Akustikmodule brauchen.

Stellen Sie das Mikrofon generell nicht unbedingt in der Nähe der Wände auf, erst recht nicht in den Raumecken. Das Schallsignal trifft hier unmittelbar auf die Wand hinterm Mikro und prallt knallhart wieder dorthin zurück, sprich die dabei entstehenden Reflexionen werden direkt vom Mikrofon wieder aufgenommen. Wenn Sie das Mikro dennoch in einer Raumecke/Wandnähe aufbauen wollen, dann bringen Sie unbedingt auch in genau diesem Bereich effektive Akustikmodule an, sprich Breitband Absorber und ggf. Bassfallen. Hässlich, aber vergleichbare Wirkung wie ein Breitband Absorber: Eine alte Matratze.

Generell als Tipp zum “Ersatz” einer Aufnahmekabine, falls Sie eine solche nicht bauen können oder möchten, empfehle ich Ihnen einen sogenannten “Reflexions-Filter” oder auch “Mic-Screen”. Dieser wird einfach an das Stativ geklemmt und hinter dem Mikrofon platziert, wo er einen Teil der Reflexionen direkt abfängt, bevor diese sich im Raum verteilen können.

Mic Screen Reflexion Filter

Der Mic Screen fängt die Reflexionen direkt hinter dem Mikrofon ab und bietet somit eine Alternative, wenn keine Gesangskabine gebaut werden kann.

Vielen meiner Kunden, deren Aufnahmen ich abmischte, und die auffälligen Hall auf Ihren Spuren hatten, habe ich eine solche Vorrichtung empfohlen. Das Ergebnis ist, gemessen an dem geringen Preis, sehr gut (sofern der Raum zumindest halbwegs passabel ist, sprich kein Kellerraum, etc.). Außerdem sparen Sie natürlich viel Platz.

Eine weitere Möglichkeit, die unter Umständen sogar noch besser klingen kann, ist das „Einsingen in den Kleiderschrank“. Hierzu wird dieser geöffnet und das Mikrofon davor aufgestellt. Die Türen dienen zur zusätzlichen Abschirmung zum Raum, wozu Sie am besten noch dicke Decken drüber hängen. Auch der Schrank an sich kann noch ordentlich mit Decken und Kissen ausgestopft werden.

Kleiderschrank zur Gesangsaufnahme

Mic-Screen oder Kleiderschrank sind natürlich kein Ersatz für eine vollwertige Aufnahmekabine, jedoch weit besser als das Aufnehmen im kahlen Raum.


Fazit

Wenn Sie eine Aufnahmekabine bauen möchten, so halten Sie sich unbedingt an die oben stehenden Tipps und vermeiden Sie die beschriebenen Fehler. Sie werden dann eine für Homerecording herausragende Aufnahmequalität erzielen, die tatsächlich sogar mit der von professionellen Studios vergleichbar ist.

Browne Raumakustik Module

Weitere Tipps zur konkreten akustischen Herrichtung Ihres Aufnahmeraums finden Sie auch auf meiner neuen Website www.browneakustik.de unter Raumakustik Skizzen.

24 Kommentare zu “10 Mythen und Fehler beim Bau einer Gesangskabine!

  1. Pingback: Gesang richtig aufnehmen! | Alles über Mixing und Mastering!

  2. Nat Turner
    30. Juni 2014

    Sind schon einige tolle Tipps aaaber.. Zu den typischen Anfängerfehlern gehört, nach Meinung sehr vieler Toningenieure, der Reflexion Filter. Der RF reflektiert hinter dem Mix relativ wenig, was aber ffast keine Rolle spielt, da es meißt Mikrofone mit Nierencharakteristik sind und die den Sound hintenrum eh nur minimal aufnehmen. Vorne dagegen treffen die Reflexionen von Decke, Wänden etc. nach wie vor auf…

    • David Browne
      30. Juni 2014

      Vielen Dank für Deine Anregung! Du musst jedoch beachten: Ich sage ja NICHT, dass der Reflexion Filter einen akustisch optimierten Raum völlig ersetzt, sondern nenne ihn als Alternative, wenn man den Aufnahmeraum nicht herrichten kann oder möchte. Dann ist ein Reflexion Filter besser als nichts und der Klang wird durchaus erheblich verbessert, im Gegensatz zur Aufnahme im nackten Wohnzimmer. Ein Reflexion Filter dient, davon abgesehen, nicht dazu, dass kein Schall von hinten ins Mic gelangt (bloß ein Nebeneffekt), sondern dazu, dass der Schall sich weniger stark im Raum verteilt. Der Direktschall trifft aufs Mikro und dann auf den Reflexion Filter hinter dem Mic, wo der entstehende Nachhall auf ein geringeres Maß reduziert wird, sprich letzten Endes verteilt sich weniger Schall im Raum und es kommt auch weniger von den Wänden/Decke etc. zum Mic wieder zurück. Dass eine solche Vorrichtung nicht den GANZEN Hall schluckt und auch nicht linear alle Frequenzen dämpft, damit liegst Du natürlich völlig richtig, das steht außer Frage! PS: Wer denkt, dass ein Reflexion Filter das Mic bloß davor bewahren soll, Schall von hinten aufzunehmen, dürfte sich eigentlich nicht >Ton-Ingenieur< nennen.

      • Nat Turner
        2. Juli 2014

        Damit hast du auch Recht. Natürlich ist ein guter Reflexion Filter besser als ein komplett nackter Raum. Dennoch ist die Schallquelle so gut wie gar nicht beeinflusst von dem RF. Es wäre wahrscheinlich sogar besser die Schallquelle im RF zu platzieren als das Mikrofon, weil so sich wirklich weniger Schall verbreiten würde als andersrum. Habe hier noch was gefunden 😉
        *bitte keine Fremdlinks*

      • David Browne
        2. Juli 2014

        Es geht nur darum, einen akustisch nicht behandelten Raum zu verbessern. Dazu eignet sich der Reflection Filter auf jeden Fall. Handelt es sich bei der Schallquelle, wie in diesem Artikel beschrieben, um Gesang, so ist dieser auch vom RF betroffen. Gesang geht hauptsächlich frontal Richtung Mic und Filter, wo der Schall dann DEFINITIV reduziert wird. Wer es testet, hört es sofort! Bei Schallquellen, die sich in jede Richtung des Raums verteilen, wie etwa eine Schlagzeug-Trommel, sieht das Ganze schon anders aus, das stimmt. Das Abfangen von Reflexionen hinter der Schallquelle ist generell auch effektiv, nur eignet sich der RF hierfür allein schon aufgrund seiner Größe nicht. Andere Module sind da besser.

  3. Nat Turner
    30. Juni 2014

    Meinte natürlich „MIC“ und nicht „MIX“.

  4. Stoll
    12. Juli 2014

    Hallo! Toller Beitrag, nur stellt sich mir gerade eine Frage: Du schreibst „Bauen Sie Ihre Kabine am besten so, dass sich keine Wände parallel gegenüberstehen!“ – wie darf ich das jetzt verstehen? Dass ich meine Kabine in Form eines Parallelogramms bauen soll? Das ist aber nicht besonders platzsparend. ^^

    • David Browne
      12. Juli 2014

      Hallo! Ja, das soll heißen, dass eine rechteckige Form die am wenigsten optimale ist, da der Schall immer wieder direkt zwischen den gegenüberliegenden Wänden hin und her prallt. Im Grunde ist JEDE Form, die von der rechteckigen abweicht und weniger Parallelwände hat, besser. Ein Parallelogramm muss es nun nicht sein, das hat ja auch Parallelwände 😉

  5. Thomas
    17. Januar 2015

    Als Anfänger und Amateur mag ich sagen: Den Hinweis mit dem Schrank finde ich großartig! Genau das ist der Tip, den man sucht, wenn man eben schnell zum Geburtstag etwas einsingen möchte. Das werde ich bei nächster Gelegenheit probieren.
    Auch interessant: Aus reiner Neugier habe ich schon einmal unter einer dicken Bettdecke Textpassagen aufgenommen. Es stellt sich genau der Effekt ein, den Du oben unter Punkt 4 genannt hast, nur noch extremer.
    Im Gegenzug habe ich desletzt von einer Band gehört, dass sie ihr letztes Album in einem Waldstück aufgenommen hat mit guten Ergebnissen – dazu würde ich nicht ermutigen wollen, denn auch Tiere wollen ihre Ruhe haben 🙂 – akustisch aber bemerkenswert, wenn es stimmt.

    Meine Erkenntnis aus diesem Artikel also: Man möchte gar nicht jede Reflexion restlos wegfiltern sondern nur so viel, dass deutlich wahrnehmbare Raum- und Halleffekte verschwinden. Würde sich mit Deiner 50%-Regel decken.
    Ist das so richtig?

    • David Browne
      17. Januar 2015

      richtig! Frequenzen restlos weg zu absorbieren ist nie gut! Schlimmer ist es eben dann noch, wenn ausschließlich hohe Frequenzen (mittels Pyramidenschaumstoff o.ä.) absorbiert werden, das auch noch fast vollständig, während die unteren Mitten und Tiefen komplett unangetastet bleiben.

      • David Browne
        17. Januar 2015

        PS: Es müssen nicht mal 50% behandelt werden! Wenn man in einem normalen Wohnraum einfach die direkte Umgebung um das Mikrofon herum (im Idealfall die nahe gelegenen Wände, wo der Schall von der Schallquelle aus als Erstes aufprallt) mit Akustikmodulen behandelt, bringt das auch schon unfassbar viel bzw. kann das auch schon reichen! Aufrecht aufgestellte Matratze macht teilweise auch schon einen Unterschied wie Tag und Nacht.

  6. Felicitas Ruggles
    18. Oktober 2015

    Das sind super tipps meine form wahl wäre ein dreieck also eine wand einziehen vor einer ohnehin vorhandenen raum ecke (wo sich 2 wände treffen) das wäre ok denk ich.

    Allerdings habe ich ein spezieles anliegen und find dazu nichts.
    Ich habe aus platz gründen ein Hochbett und unten drunter eine anlage mit großen boxen /subwoofer und allem drum und dran, und ein sofa das ein relativ lautes integrietes soundsystem hat eventuell noch der fernseher und alles was laut sein kann. Als mini wohnzimmer Raum in Raum.

    Jetzt habe ich eine sehr hellhörige Wohnung und bin Nachtarbeiter deshalb müsste das Wohnzimmer nach AUßEN sehr Schalldicht sein weil ich es hauptsächlich nach 22 uhr benutze.

    Das „Aufgerüstete“ Hochbett müsste: (da meine Nachbarn über mir 5 amoklaufende Kinder haben die von 12 uhr mittags bis zum teil 3uhr Nachts schreiend durch die Wohnung laufen sich gegenseitig schlagen und absichtlich ((weil sie das knallen toll finden)), sachen auch Glasflaschen auf denn Nackten Laminatboden fallen lassen. Von der Mutter dann wenn sie heulen weil der eine denn anderen mal wieder geschlagen hat mit halts Maul du Arschloch beschimpft werden)(Na super!! aber ich kann nichts daran änder leider!!)
    Nach INNEN sehr schalldicht sein weil es ja zu allem überfluss direckt unter der decke ist, so das ich das nicht mehr hören muss wenn ich tagsüber (da ja nachtarbeiter) Schlafen will.

    Ich kann leider nicht ausziehen und die sind noch nicht da gewesen als ich vor über zehn jahren eingezogen bin. Die kamen erst vor einem Jahr und benehmen sich auch sonst daneben machen keinen Haus ,Treppen, mülltonnen dienst usw. Alle versuche mit Ihnen zu reden sind gescheitert auch die der anderen Mietparteien.

    Da sie was ihre Amoklaufenden Kinder angeht ja nach dem Gesetz sogar im recht sind weil Kinderlärm ja grundsätzlich zu tollerieren ist, bleibt mir also nur noch mein bett auf zu rüsten. Bei der gelegenheit möchte ich auch einen nach außen Schall dichten raum um mein mini Wohnzimmer ziehen damit ich nicht selber zu einer belastung für die mieter unter mir werde. Jetzt DIE Frage:( auf die ich noch keine Antwort gefunden habe) Wie müsste ich diese beiden räume wenn man von spannplatten als grund gerüst ausgeht bearbeiten um das zu erreichen??

    • David Browne
      19. Oktober 2015

      Danke, ein Dreieck würde in der Tag gut funktionieren, nicht zu klein am besten und gerade die Ecken akustisch behandeln (Bassfallen).

      In einem hellhörigen Gebäude einen Raum schalldicht zu kriegen, kann man im Grunde vergessen. Die EINZIGE Methode ist ohnehin der Raum-im-Raum, und zwar entkoppelt vom Grundraum. Raum-im-Raum am besten mit Gipskartonplatten, dann min. 10cm Mineralwolle, dann wieder Gipskartonplatten. Mit eigener Decke und auf Holzfaserplatten bauen, zur Entkopplung nach unten. Aber selbst das würde ich in einem hellhörigen Gebäude nicht wagen, weil es einfach zuviel Arbeit und Kosten bedeutet, die sich später höchstwahrscheinlich nicht auszahlen. Ich kann leider wirklich nur davon abraten.

  7. Angelo
    18. Januar 2016

    Wirklich großartig und superhilfreiche Tipps.
    Ich durchforste schon lange das Internet und finde, dass das wirklich die beste Seite ist, die ich gefunden habe.
    Also vielen Dank, du hast mir sehr geholfen!

    Ich hab nur noch eine Frage:

    Beim ersten Punkt (Größe der Kabine) meinst du, sie sollte nicht zu klein sein und gibst als Grund lediglich den Platz an, da man eines Tages vielleicht mehr braucht als zu Anfang.

    Ich würde gerne wissen, welche Größe für die perfekte Akustik Ideal wäre.
    Ist das was das angeht egal, oder spielt das auch eine Rolle?

    Ich stehe da zu 100% immer alleine drin, mit dem aufgestelltem Mikrofon natürlich.

    Mfg Angelo

    • David Browne
      18. Januar 2016

      Vielen Dank erstmal, das hör ich gern! 🙂

      Große Räume KÖNNEN eine schönere Raumakustik haben. Kleine Räume haben an sich seltenst einen schönen Klang. Hier ist im Grunde die einzige Möglichkeit, den Raumeigenhall ganz auszuschalten und dafür nachträglich künstlichen Hall aus dem Effektgerät hinzuzufügen. Dabei ist es tatsächlich egal, ob der Raum nun 3 oder 6qm (oder was auch immer) Grundfläche hat. Wenn Du den Hall eh anhand von Absorbern killst, wird sich das nicht anders anhören. In Deinem Fall reicht also auch eine kleinere Kabine, solange Du und das Mikrofon darin noch Platz haben. Steht das Mikrofon nah an einer Wand, dann unbedingt auch den Bereich hinter dem Mikro mit einem Absorber bestücken.

      Liebe Grüße!

      David Browne

      • Angelo
        19. Januar 2016

        Ok. Danke erstmal
        Also laut einer Beratung, die mir von ner Kabine abrät, liegt es wohl auch daran, dass bei ner kleinen Kabine, der Weg bis zur nächsten Wand zu kurz ist und somit mehr Überlagerung pro Zeit ensteht, was wiederum mehr Störfrequenzen und Wummern bei bestimmten Tönen erzeugt.
        Stimmt das deiner Meinung nach?

        Und kannst du mir vielleicht sagen, ab welcher Größe ungefähr, man davon ausgehen kann, dass der Raum (Kabine) eine schöne Akustik haben wird?
        Also ohne den Raumeigehall ausschalten und danach künstlich als Effekt hinzufügen zu müssen?

      • David Browne
        19. Januar 2016

        Das ist richtig, aber nur, wenn keine Absorption stattfindet. Wenn der Schall absorbiert wird, kommt auch nichts mehr zurück, dann ist egal, wie kurz der Weg zur Wand ist. Deshalb auch der Rat hinter dem Mikro einen Absorber anzubringen, damit der Schall nicht direkt wieder zurück geworfen wird.
        Bei kleinen Räumen/Kabinen ist eben der Vorteil, dass man „weniger“ tun muss, um die Raumakustik in den Griff zu kriegen. Je größer ein Raum, desto mehr Absorber braucht man.

        Ab ca. 30qm Grundfläche geht es da los, aber das ist nur so eine Tendenz und keine absolute Regel. Gibt auch 40qm Räume, die schlechter klingen als sehr kleine, einfach weil die Raumbeschaffenheit und Abmessungen suboptimal sind.

        LG

  8. Alexander Schmidt
    16. April 2016

    Dass nenn ich doch mal eine gute How to Do. Oder *(not to do) an Akustik schaumstoff hatte ich ja schon gedacht aber garantiert nicht an 14 cm !!! Da die vergleichsweise teuer sind. Aber zu basslastige Stimmen sind bei meinem Organ nicht so Prickelnd.
    Daumen hoch von mir.

    Gruß Alex

  9. Miki
    18. Mai 2016

    Ich finde die Tipps wirklich super. So ziemlich jede Kabine die ich gesehen habe hat so ziemlich jeden Fehler gemacht^^.

    Vielleicht ein Anmerkung von mir für zukünftige Internetdurchforster die eine Kabine bauen möchten.

    Ich kann in dem meisten Fällen empfehlen statt einer Kabine mehrere Mobile Wandelemente zu bauen.
    In den meisten Fällen muss das heimische Wohnzimmer, Schlafzimmer etc herhalten. oder ein Büroraum der extrem klein ist.

    Das bedeutet es werden extrem kleine Kabinen gebaut. Und da macht es einfach mehr Sinn mit mobilen Wandelementen die Kabine quasi zu bauen. In vielen Studiovideos findet man diese Wandelemente.

    Es ist auch viel angenehmer für den Musiker. In der Raummitte zu stehen, mit den Wandelemnten um einen rum, wo noch Luft und Licht vorhanden ist. und man sogar Augenkontakt zu dem Engineer hat. Als in einer dunklen und stickigen Kabine wo schrummiges Licht herrscht und man den tonmann durch eine Scheibe sieht und über talkback kommuniziert.

    Kostengünstiger ist es sowieso. Und man ist total flexibel. Wände kann man überhall mitnehmen. Also außer Haus aufnehmen. und falls mal wie oben erwähnt der Platzbedarf größer wird ist man flexibel.

    Und wenn man nicht aufnimmt kann man die Wände nebenander platzsprarend verstauen und hat keine Holzkiste im Wohnzimmer stehen.

    Die bauweilse entspicht genau dem einer Kabine nur das die Wände nicht miteinander verbunden sind und auf Rollen stehen.

    Ich habe mich bewusst gegen und für mobile Wände entschieden. fast nur Vorteile und kaum Nachteile gegenüber der Kabine.

    • David Browne
      18. Mai 2016

      Vielen Dank für Deinen Kommentar! Das kann man durchaus so machen, das stimmt! LG David Browne

  10. huglife
    20. Mai 2016

    hy, danke für deine tipps! was ist deiner meinung nach die mindest größe für eine ein personen gesangs/rap kabine?

    • David Browne
      21. Mai 2016

      So, dass man rein passt 😀 Ne ehrlich, also wenn es wirklich ausschließlich für Rap-Recording sein soll, dann geht auch klein und vor allem eben TROCKEN mit vielen Absorbern.

      LG

      David Browne

      • huglife
        26. Mai 2016

        dann bin ich beruhigt, bin gerade am umziehen und habe dort ein ca. 12qm zimmer im keller zur verfügung für regie und einen anschließenden kleinen raum (1,20 x 3 meter, deckenhöhe ca. 2.20) für die booth und habe jetzt schon befürchtet dass mein vorhaben dort jetzt doch nicht gut umsetzbar ist. bin noch am überlegen ob ich die wand zur booth versetze, und die booth auf ca 2×3 meter vergrößer, da ein freund von mir gemeint hatte, dass der raum schon etwas eng ist (auch für rap). falls ich in zukunft dann doch instrumente und gesang aufnehmen will, kann ich dafür einen extra raum im dachgeschoß herrichten, dort hab ich 3-4 meter hohe räume.
        vielen dank dafür dass du dein wissen so unkompliziert teilst!

      • David Browne
        27. Mai 2016

        Der kleine Raum würde Dir halt nie einen schönen Raumklang bescheren, wie man ihn z.B. für akustische Gitarren oder dergleichen bräuchte. Rap-Aufnahmen kommen jedoch ohne Raumklang aus, einfach möglichst trocken aufnehmen. Das Quäntchen, was man da später wirklich an Hall braucht, kommt eben aus dem Effektgerät.

        LG

        David Browne

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Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am 23. Mai 2013 von und getaggt mit , , , , , .